Testbericht Betriebssystem ZETA (2/7)
ZETA ist an sich keine völlige
Neuentwicklung. Es basiert auf dem Multimedia-Betriebssystem BeOS, das
von der Firma Be Inc. in den 90er Jahren entwickelt worden ist.
Für die damalige Hardware stellte es eine beeindruckende
Alternative zu Windows etc. dar, speziell multimediale Anwendungen
liefen enorm schnell ab. Ich habe damals mal eine CD-Boot-Version aus
einem PC-Heft ausprobiert, selbst ohne Installation auf der Festplatte
lief alles recht flott ab. BeOS wurde aber nicht mehr weiterentwickelt,
denn Be Inc. strukturierte sich zu Beginn dieses Jahrhunderts um und
verkaufte die Lizenzen, zuvor jedoch wurde die letzte Version im
Internet zum Download freigegeben.
Möglicherweise hat yellowTAB einen Teil der Sourcen bzw.
Lizenzen gekauft, es gibt nämlich auch OpenBeOS Projekte, die
nicht diese Möglichkeit hatten. Diese Leute betreiben
Re-Engineering, sprich sie entwickeln ein Open-Sorce-BeOS fast von Null
an ohne die Sourcen.
ZETA besteht nun zu Teilen ebenfalls aus
Open-Sorce-Software und ehemaligen BeOS-Komponenten und wird
für knapp 100 Euro verkauft. Ich denke, damit will yellowTAB
auch die weitere Entwicklung finanzieren. Ob das moralisch sinnvoll ist
bei der Art der Werbung, wage ich zu bezweifeln, immerhin verkauft man
praktisch eine Sammlung aus Betriebssystem und Anwendungen im
Beta-Stadium
zusammen mit Open-Sorce-Anwendungen, die eigentlich kostenlos zu haben
sind.
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